Keine Angst vor Wildbienen
Im Friedrich-Ebert-Park ist während der wärmeren Jahreszeit meistens ein munteres Treiben zu beobachten: Wildbienen schwirren emsig hin und her. Das ist aber kein Grund Angst zu haben, denn Wildbienen stechen in der Regel nicht. Die meisten Wildbienen sind solitär, also einzeln lebende Bienen. Sie leben nicht in einem Staat, den sie verteidigen müssen, sondern sind auf sich selbst angewiesen. Jedes Weibchen ist allein für ihren Nachwuchs zuständig. Wenn sie sterben macht keine Volksgenossin (wie bei den Honigbienen) das Nest fertig und sorgt für die Larven. Die Bienen verlieren mit ihrem Leben somit auch ihre Brut. Deshalb sind Wildbienen überhaupt nicht aggressiv, gehen Gefahren lieber aus dem Weg und vermeiden es zu stechen. Der Stachel vieler Wildbienen ist außerdem überhaupt nicht geeignet, um die menschliche Haut zu durchstechen.
In Deutschland leben rund 580 Wildbienenarten. Dennoch sind viele heimische Wildbienenarten bedroht. Ursache für den Rückgang der Wildbienen ist der Mensch. Neben der Intensivierung der Landwirtschaft führen die zunehmende Bebauung von Flächen (beispielsweise zur Beschaffung von Wohnraum) sowie die Bodenversiegelung (beispielsweise für den Bau von Parkplätzen, Schottergärten) zu einem Verlust von wertvollem Lebensraum.
Daher ist es aus Sicht des Umweltdezernats erfreulich, dass sich Wildbienen im Friedrich-Ebert-Park wohlfühlen, denn als Bestäuber sichern Wildbienen vor allem im Obst- und Gemüsebau landwirtschaftliche Erträge. Darüber hinaus erhalten sie durch ihre Bestäubungsleistung die Vielfalt an Wildblumen. Durch kleine Maßnahmen, beispielsweise im heimischen Garten, kann jeder die Wildbienen unterstützen. Das Aussäen und Setzen von bienenfreundlichen Pflanzen, wie Krokussen, Schneeglöckchen oder Hyazinthen ist ein Beispiel. Aber auch die Anschaffung eines geeigneten Insektenhotels oder das Auslegen von Holzstapeln sind hilfreich, um den Tieren Nist- und Unterschlupfmöglichkeiten zu bieten.