WärmeEffizienzKampagne (WEK) Haßloch
Durchschnittlich verbrauchte laut Heizspiegel im Jahr 2018 ein 110 m² großes Einfamilienhaus rund 1.800 Liter Heizöl. Bei einem Durchschnittspreis für Heizöl von rund 70 Cent/l betrugen die Heizkosten (zuzüglich Heiznebenkosten) ca. 1.500 Euro pro Jahr. „Das ist viel zu viel“, sagt die Energieagentur Rheinland-Pfalz. Es gebe Alternativen und für die Anschaffung entsprechender Alternativen Fördermöglichkeiten vom Staat.
Die landesweite WärmeEffizienzKampagne (WEK) schafft Aufmerksamkeit für das Thema „energieeffiziente Wärmeversorgung“ und berät und unterstützt Kommunen und Bürger*innen beim Kesseltausch, Heizungspumpentausch, hydraulischen Abgleich sowie weiteren Maßnahmen. Gemeinsam mit den Kooperationspartnern, der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, der Handwerkskammer Koblenz sowie den Fachverbänden Sanitär, Heizung und Klima Pfalz und Rheinland-Rheinhessen startet die Energieagentur Rheinland-Pfalz die WEK Haßloch mit dem ersten Online-Vortrag der Reihe „Welche Heizung passt zu meinem Haus?“. Dieser Vortrag gibt einen Überblick über verschiedene Heizsysteme und kostengünstige Maßnahmen zur Energieeinsparung beim Heizen.
Die Gemeinde Haßloch ist Gastgeberin der Online-Veranstaltung. Diese findet am 24. Juni 2021 von 19:00 Uhr bis ungefähr 21:00 Uhr statt. Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Daher ist eine Anmeldung erforderlich und unter www.earlp.de/wekh1 ab sofort möglich. Nach erfolgter Anmeldung erhalten die interessierten Teilnehmer*innen eine Anmeldebestätigung sowie die entsprechenden Zugangsdaten. Der Online-Vortrag „Welche Heizung passt zu meinem Haus?“ bildet den Auftakt zu zwei weiteren Online-Veranstaltungen, die thematisch von den Teilnehmer*innen des ersten Vortrags mitbestimmt werden können.
Projekt Klimawandelanpassungscoach
Bürgerinformationsveranstaltung
am 29.10.2020 im Saal Löwer
Die Folgen des Klimawandels machen sich auch im Raum Haßloch immer mehr bemerkbar. Hitze und Trockenheit haben insbesondere in den Sommern 2018, 2019 und 2020 auch in Haßloch zu negativen Folgewirkungen geführt. Neben dem Absterben großflächiger Waldbestände im Haßlocher Wald kam es zum Trockenfallen von Gräben und Biotopen, Bäume und Grünflächen sind auch im Ortsbereich trotz Wassergaben vertrocknet. Auch in Privatgärten zeigt sich zunehmender Trockenstress und die Bürger klagten über Hitze und litten vermehrt unter den negativen gesundheitlichen Auswirkungen der Hitze. Schon jetzt ist deutlich erkennbar, dass der Klimawandel die Gemeinde und deren Bürger vor erhebliche Herausforderungen stellt. Je früher und je aktiver man sich auf die Folgen des Klimawandels einstellt und anpasst, desto weniger schmerzhaft ist der Anpassungsprozess.
Um über den Stand des
Klimawandels in Haßloch, die abzusehenden weiteren Veränderungen des Klimas und
mögliche Anpassungsmaßnahmen im kommunalen wie privaten Bereich zu informieren,
hatte Umweltdezernent Joachim Blöhs die Haßlocher Bürgerinnen und Bürger und die
Bewohner der näheren Umgebung am 29.10.2020 zu einer Informationsveranstaltung eingeladen.
Vorgestellt wurden die Ergebnisse des Projektes „KlimawandelAnpassungsCOACH
RLP“. Anmerkung: Die Veranstaltung sollte ursprünglich bereits im Frühjahr
stattfinden, musste aber aufgrund der Covid-19 Pandemie in den Herbst verlegt
werden.
Im Rahmen des Projekts „KlimawandelAnpassungsCOACH RLP“ wurde die Kommune Haßloch unter Leitung der Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V. sowie dem RLP Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen als Kooperationspartner knapp 1 Jahr lang bei der Untersuchung der besonders klimasensiblen Bereiche und Entwicklung von Anpassungsstrategien unterstützt. Es konnten in diesem Zeitraum zahlreiche Maßnahmenvorschläge und Leitstrategien zur Klimaanpassung erarbeitet werden. Diese wurden im Rahmen der Infoveranstaltung vorgestellt. Neben aktuellen Zahlen zum Stand des Klimawandels in Haßloch erhielten die Teilnehmer insbesondere in den Bereichen Gesundheitsvorsorge bei Hitzestress, Gartenpflege und klimaangepasstes Bauen bzw. Sanieren des Eigenheims wertvolle Tipps und Anregungen.
Beigeordneter Joachim Blöhs und Hans-Joachim Ritter, Vorsitzender der Stiftung für Ökologie und Demokratie begrüßten die Teilnehmer und führten in das Thema ein. Anschließend präsentierte Christian Kotremba, KlimawandelAnpassungsCOACH bei der Stiftung für Ökologie und Demokratie die Ergebnisse des Coaching-Prozesses im Einzelnen.
Die Umweltbeauftragte Melanie Mangold informierte über Anpassungsmöglichkeiten bei der Neuanlage und Unterhaltung des Hausgartens, stellte einige Gewinner und Verlierer des Klimawandels vor und gab Tipps zur klimawandelangepassten Gartengestaltung. Klimaschutzmanager Michael Müller schilderte Möglichkeiten zur klimawandelangepassten Planung von Neubauten und Sanierungsmöglichkeiten von Bestandsgebäuden. Weiterhin gab er einen Ausblick auf die Umsetzung der Ergebnisse im Hinblick auf das kommunale Bauen und der Bauleitplanung der Gemeinde. Abschließend erfolgte eine intensive Diskussion der Ergebnisse, die Joachim Blöhs moderierte.
Erfolgreiche Teilnahme am STADTRADELN in 2020
Auch 2020 hat sich die Gemeinde Haßloch wieder an der Kampagne STADTRADELN beteiligt und dabei das Vorjahresergebnis getoppt. Im Landkreis-Ranking ist Haßloch einen Platz nach vorn gerutscht und belegt den 2. Rang. Vom 19. August bis 8. September 2020 nahm der Landkreis Bad Dürkheim erneut beim STADTRADELN teil. Es galt, möglichst auf das Auto zu verzichten und viele Kilometer mit dem Fahrrad zu sammeln. Auch in Haßloch wurde in die Pedale getreten: Fast 138.000 Kilometer haben die Haßlocher zurückgelegt. Im Vergleich zu 2019 hat Haßloch die Teilnehmer- sowie Kilometerzahl mehr als verdoppeln können. Lediglich der Stadt Bad Dürkheim musste man sich geschlagen geben.
In Haßloch beteiligten sich ca. 644 aktive RadlerInnen an der Kampagne und radelten ca. 137.300 km. Das größte Team stellte dabei das „Team Hannah (HAG) radelt“ mit 138 aktiven RadlerInnen, während das Team „Schischulaner“ mit 79 Aktiven und das Team „Kindertagesstätte Haus Kunterbunt“ mit 49 Aktiven das zweit- bzw. drittgrößte Team stellten.
Die aktivsten Haßlocher Radler waren August Gerlinger mit ca. 1.631 km (Platz 1), Josef Steinmetz mit 1.614 km (Platz 2) und Dirk Kunz mit 1.567 km (Platz 3).
Die drei aktivsten Haßlocher Teams waren: „Team Hannah (HAG) radelt“ mit 21.022 km (Platz 1), „Schischulaner“ mit 16.613 km (Platz 2) und das Team „ÖkoTec & Friends“ mit 10.355 km (Platz 3).
Die Teams mit den aktivsten Radlern waren (in der Reihenfolge) das Team „MeckBrand“ mit ca. 576 km pro Person, der „Lauftreff Haßloch“ mit ca. 549 km und Team „Langohr FGLL“ mit 542 km pro Person.
Der Haßlocher Klimaschutzbeirat hatte im Zuge der Aktion mit Unterstützung der Haßlocher Gemeindewerke Sonderpreise für alle BürgerInnen ausgelobt hat, die bereit waren, eine Woche in der Kampagnenzeit komplett auf den Einsatz eines PKWs für Fahrten innerhalb des Ortes zu verzichten und dafür das Fahrrad zu benutzen.
Im Rahmen einer Abschlussveranstaltung am 8. Oktober 2020 um 19:00 Uhr im großen Saal der Alten Brauerei Löwer übergab der Sprecher des Klimaschutzbeirats, Christoph Weitz, die Sonderpreise des KSB. Umweltdezernent Joachim Blöhs nahm die Ehrung der Sieger vor, überreichte die Urkunden und Preise an die aktivsten Teams und eifrigsten Haßlocher Radler.
- Die Heizkessel-Austauschkampagne "Der Alte muss raus"
Über 50 Prozent des gesamten Energieverbrauchs eines Haushaltes in einem OECD-Land wird für das Heizen aufgewendet. Daher muss man an diesem Punkt ansetzen, wenn man einen relevanten Beitrag zur Energieeinsparung und zur Reduzierung des persönlichen Energieverbrauchs leisten will. Daher hat der Beirat in Zusammenarbeit mit Haßlocher Heizungsinstallateuren die Heizkessel-Austauschkampagne „Der Alte muss raus!“ ins Leben gerufen. Die Aktion steht unter der Schirmherrschaft der Gemeinde.
Der Startschuss für die Kampagne fiel am 18. April 2018 mit einer Informationsveranstaltung im Ratssaal des Rathauses. Sie läuft bis zum 30. April 2019. Durch die Aktion haben Haßlocher Hauseigentümer neben den bundesweiten Fördermöglichkeiten der BAFA, KfW einen zusätzlichen, lokalen Anreiz, sich der Notwendigkeit eines Austausches veralteter Heizungsanlagen zu stellen, und erhalten je nach Anlage eine zusätzliche Förderung von bis zu 750 Euro.
Flyer zur Heizkessel-Austauschkampagne
Broschüre: Welche Heizung passt zu meinem Haus?
Vortrag: Klimaschutz und Energiewende - von global zu lokal
- Kostenlose EngerieChecks der Verbraucherzentrale
Die Energieberatung der Verbraucherzentrale unterstützt Hausbesitzer und Mieter mit vier verschiedenen Energie-Checks beim Energiesparen. In der Gemeinde Haßloch erfahren Verbraucherinnen und Verbraucher eine besondere Unterstützung: Die Energie-Checks der Verbraucherzentrale sind dank einer Finanzspritze der Gemeinde Haßloch bis auf weiteres kostenlos. Normalerweise ist ein finanzieller Eigenanteil fällig. Mieter und Hausbesitzer können einen Basis-, Gebäude-, Heiz- und Solarwärme-Check machen lassen.
Den Basis-Check können sowohl Mieter als auch bei Hausbesitzer durchführen lassen. Ein Energieberater der Verbraucherzentrale kommt ins Haus und nimmt den Energieverbrauch für Strom und Heizung auf. Er überprüft auch, ob Stromfresser vorhanden sind und welche kleineren Maßnahmen, wie Austausch von Fensterdichtungen oder Dämmung von Heizkörpernischen sinnvoll sind.
Im Gebäude-Check für Hausbesitzer ist der Basis-Check bereits enthalten. Darüber hinaus schaut sich der Berater die Gebäudehülle sowie die Heizungsanlage an. Er prüft darüber hinaus, ob das Gebäude für erneuerbare Energien geeignet ist.
Für alle Verbraucher, die sich in der Vergangenheit bereits Solaranlagen für Warmwasser und zur Heizungsunterstützung auf ihr Dach gesetzt haben, eignet sich der Solarwärme-Check. Bei diesem überprüfen die Verbraucherschützer die Energieausbeute und das Optimierungspotential der Anlagen.
Der vierte kostenlose Energie-Check für alle Bewohner der Gemeinde Haßloch ist der sogenannte Heiz-Check. Dieser wird im Betrieb der Anlage während der Heizperiode durchgeführt. Die Energie-Experten der Verbraucherzentrale kontrollieren dabei die Effizienz des Heizsystems und geben Tipps zur Optimierung.
Das Bundeswirtschaftsministerium übernimmt einen Großteil der Kosten. Der Eigenanteil von Mietern und Hausbesitzern liegt je nach Energie-Check bei 10 bis 40 Euro. Diesen Eigenanteil übernimmt bis zum 31. Dezember 2018 die Gemeinde Haßloch. Anmeldungen für die Energie-Checks sind bei der Verbraucherzentrale unter der kostenfreien Rufnummer 0800 / 60 75 600 oder beim Umweltbeauftragten der Gemeinde Haßloch, Michael Müller, unter 06324 / 935 271 möglich.
Flyer zu den kostenlosen EnergieChecks
- Kommunales Energiemanagement - Energetische Sanierung der Rathausbeleuchtung
Zwei Ziele hatte die Anfang des Jahres 2017 begonnene Sanierung der elektrischen Beleuchtungsanlage des Rathauses der Gemeinde: Nicht nur sollten künftig Energie und Energiekosten gespart werden, sondern es sollte auch eine den aktuellen Anforderungen genügende Art der Beleuchtung (Stichwort: möglichst geringe Blendung bei Bildschirmarbeitsplätzen) und eine ausreichende Lichtstärke an den Arbeitsplätzen im Rathaus erreicht werden. Gefördert wurde die Maßnahme im Rahmen der „Nationalen Klimaschutzinitiative“ (NKI) vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Die Förderrichtlinie verlangte, dass durch die Maßnahme nicht nur im erheblichen Umfang Energie eingespart werden sollte, sondern es mussten auch strenge wirtschaftliche Rahmenbedingungen erfüllt werden. Dies verlangte angesichts der Tatsache, dass die vorhandene Beleuchtung nicht einmal die Hälfte der Lichtleistung lieferte, wie dies die aktuelle Richtlinie für Bildschirmarbeitsplätze fordert, von den beteiligten Planern (Bauabteilung/ Umweltbeauftragter und Büro Prinz, Haßloch) fast die Quadratur des Kreises. Dank Ausschöpfung aller technischen und finanziellen (Einspar-)Möglichkeiten gelang dies aber schließlich.
Umgesetzt wurde die Maßnahme nach Ausschreibung der Arbeiten und Submission durch den BVE-Ausschuss. Wie geplant, wurden ca. 380 Lichtpunkte (vorwiegend mit Leuchtstoffröhren bestückte, ungeregelte Deckeneinbauleuchten) durch mit neuen, elektronisch geregelten LED-Anbauleuchten ausgestattet. Die Regelungstechnik berücksichtigt einerseits die Anwesenheit von Menschen in den Büros, Besprechungszimmern und sonstigen Räumen und andererseits die Menge des vorhandenen, natürlichen Lichts und steuert dementsprechend die neuen Leuchten. Bei der Sanierung konnte die Anzahl der Leuchten gegenüber den vorhandenen Lichtpunkten aufgrund der höheren Lichtleistung der neuen LED-Leuchten auf ca. 290 Stück reduziert werden. Aufgewendet wurden für die Maßnahme ca. 104.000 €. Im Rahmend der NKI (siehe oben) wurde ein Zuschuss in Höhe von ca. 24.000 € signalisiert. Neben der nun normgerechten Beleuchtung der Arbeitsplätze wird eine erhebliche Einsparung von Energie bei der Beleuchtung erwartet.