Steinarten

Auszug aus „Asiatische Kunst mit schönen Steinen" von Willi Benz

Fast alle asiatischen Sammler klassifizieren Suiseki nach ihrem Fundort. Verschiedene Orte in Asien sind besonders bekannt als Suiseki-Fundstellen, und Steine, die in diesen Gebieten gesammelt worden sind, erzielen häufig hohe Preise. Es ist jedoch nicht immer mit absoluter Sicherheit möglich, den genauen Ur-sprungsort eines Suiseki zu dokumentieren. Manchmal lassen besondere Eigenschaften eines Steines auf den Ort schließen, an dem er gesammelt worden ist. In Wirklichkeit kann meistens nur die Person, die den Stein gefunden hat, auch den Fundort exakt identifizieren. 

Auf allen Kontinenten befinden sich reichlich Fundorte, die es aufzusuchen gilt, um das Naturerlebnis eines selbstgefundenen Suiseki zu verspüren. Bevorzugte Gebiete sind jedoch solche, in denen einmal vulkanische Tätigkeit geherrscht hat oder gar noch vorkommt. Von der natürlichen Beeinflussung gezeichnete Suiseki mit dem verwitterten Antlitz der Jahrhunderte findet man am Rande von schnellfließenden Gewässern oder im Flussbett selbst, aber auch an Meeresküsten, in Wüstenregionen und Verwitterungszonen.

Klassifizierung der Suiseki nach Fundorten:

Lingbi- Steine:
sind die in China am meisten geschätzten Steine. Es ist ihre dichte Kalksteinstruktur, die ihnen eine seidige Oberfläche in tiefem Schwarz verleiht sowie Grauvariationen mit gelben bzw. orangefarbenen Anlagerungen. Mit einer Vielfalt an Formen und einer durch die Dichtheit des Kalksteins vorhandenen metallischen Resonanz sind sie sehr gesuchte Sammelobjekte. 

Ying-Steine:
werden in den Provinzen Guangxi und Guangdong und bei der Stadt Yingdi gefunden und sind aus hartem Kalkstein, jedoch nicht ganz so hart wie Lingbisteine. Sie sind von schwarzer bis zu allen Schattierungen von grauer Farbe und von einer Unzahl von Formen mit vielen Durchbrüchen und wirren Linien.

Taihu-Steine:
werden im Gebiet des Tai-Sees westlich von Hangzhou gefunden. Die Steine sind vor allem durch die Vielzahl von Durchbrüchen und ihre bizarren Formen bekannt, nicht zuletzt wegen ihrer Dimensionen (bis zu 10 m Höhe), die sogenannten Gartensteine, die in vielen berühmten chinesischen Gärten und Tempelanlagen stehen. 

Fengli-Steine:
gibt es in der Inneren Mongolei und in der Gobi-Wüste. Es sind meist kleine Steine bis zu 10 cm, die Trockenheit, Hitze, Kälte und Sandstürme immer ausgesetzt waren. Sie können aus Jade, Opal, Achat und Quarz bestehen

Gelbe Wachssteine:
Sie kommen aus verschiedenen Flussläufen, sind aus Kieselerde und Sandstein. Sie sind sehr hart und dicht und opak mit glatter oder leicht strukturierter Oberfläche.

Andere Steinarten:
Außer den bisher genannten gibt es sogenannte Soap-Steine, Chrysanthemen-Steine, Marmor, Green Lentil Stones (Grüne Linsensteine aus der Sichuan-Provinz), Quilian-Steine, Yulan- und Meng-Steine, und japanische Suiseki.

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