Die Einrichtung des Wohnzimmers
entspricht dem eines großbäuerlichen Anwesens Ende des 19. Jahrhunderts: Tisch,
Stühle, ein Sekretär, Geschirrschränke, ein Grammofon und der Vorgänger unserer
heutigen Telefone sind zu bestaunen.
In Großmutters Küche
finden regelmäßig Kurse statt, die die alten handwerklichen Hausarbeiten wi Käse machen, Butter leiern oder einen Waschtag zum Leben erwecken. Speisekammer
und Waschküche bewahren die Haushaltshelfer verschiedener Epochen.
Im oberen Stockwerk wird Schule
anno dazumal zum Leben erweckt. Die Schulbänke stammen aus den Jahren 1920
bis 1950 und lassen bei so manchem Besucher Erinnerungen an die eigene
Schulzeit wach werden.
Im Kinderzimmer werden Spielzeuge
aller Art aufbewahrt. Ein besonderer Schatz ist das filigrane
Modell-Karussell, das ein Haßlocher Großvater seinen Enkelkindern 1920 in
detailverliebter Handarbeit baute.
Alte Spinnräder, Haspelkufen
und Webstühle sind Zeuge der textilen Handwerkskunst. In Haßlocher
Gemarkung wurde Krapp angebaut, ein Farbstoff, der einem Industriezweig lange
Jahre als Rohstoff diente, bis der industriell hergestellte Farbstoff ihn
innerhalb kürzester Zeit verdrängte.
Im Schlafzimmer befinden sich wie
üblich das eheliche Bett und Kinderbetten. Die Wäsche lagert im Kleiderschrank,
ein Hochzeitspaar zeigt sich in seiner schönsten Robe. Das Besondere: ein erst im
Zuge der Renovierung entdeckter Schutzraum, der in schlimmen Zeiten vor dem
Zugriff fremder Soldaten schützen sollte – hier versteckte man Lebensmittel,
Geld (und seine Töchter).
Alltagsgegenstände und
Gegenstände des häuslichen Handwerks sind in Obergeschoss zusammengetragen:
Frisörutensilien, Generationen von Nähmaschinen, Klöppelarbeiten wie Hauben und
kleinere Luxusartikel sind hier ausgestellt.
Im Gewölbekeller des
Heimatmuseums sind allerhand Gerätschaften aus dem Weinbau ausgestellt.
Noch heute ist eine Haßlocher Besonderheit zu bestaunen: die Hausrebe, die
innerhalb der Mauern gepflanzt, aber außerhalb des Gemäuers angebunden und
gezogen wurde, um die Gebäudesubstanz vor Feuchtschäden durch das hohe
Grundwasser zu schützen.
In der Scheune
erzählen alte landwirtschaftliche Gerätschaften sowie Handwerkszeug aus den
unterschiedlichsten Epochen über das Leben in vorindustrieller Zeit. Pflüge,
Bohrmaschinen, ein doppelter Spitzblasebalg lassen Staunen. Eine umfangreich
eingerichtete Schusterwerkstatt zeigt, wie die letzten Haßlocher Schumacher
arbeiteten.
Der Kräutergarten ist
ein Genuss für Auge und Nase. Mit mindestens 30 unterschiedlichen Heil- und
Würzkräutern nimmt der Museumsgarten am Projekt „offene Pfälzer Gärten“
teil. Regionaltypische Obstgehölze laden im Sommer zum Naschen ein.
Ein weiterer Raum widmet sich den siedlungshistorischen Funden und Erkenntnissen von der Bronzezeit, über die Römerzeit hin zu Besitzurkunden der Kaiserzeit.