Es geht um Solidarität – Gemeinsam für Haßloch

Erste Lockerungen im Zuge der Corona-Pandemie sind beschlossen, weitere werden folgen. Dennoch bleiben die Einschränkungen massiv und haben weiterhin Auswirkungen auf uns alle. Dazu Worte des Ersten Beigeordneten Tobias Meyer.

Schreiben vom 05.05.2020

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

durch die Bund-/Ländervereinbarungen vom 30.04.2020 und der darauf aufbauenden neuen Landesverordnung haben sich seit dieser Woche neue Lockerungen ergeben. Den Entscheidungen ging nach Mitteilung des Landes eine sorgfältige und behutsame Abwägung zwischen Gesundheitsschutz, Freiheits- und Grundrechten, sozialer und gesellschaftlicher Teilhabe sowie der wirtschaftlichen Entwicklung voraus. Erneut mag man einige Entscheidungen kritisieren, da man sich vielleicht ein anderes und schnelleres Vorgehen gewünscht hätte. Diese Reaktionen sind durchaus nachvollziehbar, doch die derzeitige Lage ist eine Situation ohne Beispiel. Vor diesem Hintergrund ist ein Vorgehen, das alle zufrieden stellt, wahrscheinlich unmöglich. Doch eines muss uns allen bewusst sein: Das Coronavirus wird uns noch einige Zeit begleiten und ohne Impfstoff eine Gefahr, vor allem für Menschen der so genannten Risikogruppen, darstellen. Daher appelliere ich weiterhin an die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln. Auch Vorsicht sowie gegenseitige Rücksichtnahme bleiben wichtige Gebote, um mit zunehmenden Lockerungen nicht das Risiko einer Ansteckung und somit einer weiteren Infektionswelle zu erhöhen.

Leitfaden ist die „Fünfte Corona-Bekämpfungsverordnung Rheinland-Pfalz“, die auch in Haßloch die Grundlage für sämtliche Entscheidungen bildet. Im Zuge der seit dem 03.05.2020 geltenden Verordnung konnten wir die mehr als 20 Spielplätze in Haßloch wieder für die Nutzung freigeben. Noch am vergangenen Wochenende haben Bauhof und Vollzugsdienst die Hinweisschilder und Absperrbänder entfernt, sodass die Spielplätze seit Sonntag wieder offen sind. Diese bieten für viele Familien eine weitere Aufenthaltsmöglichkeit im Freien. Allerdings ist es zwingend erforderlich, dass auch auf Spielplätzen grundlegende Hygieneregeln eingehalten werden. Dazu gehört vor allem das Abstandsgebot. Eltern sollten darauf entsprechend achten und zu volle Spielplätze meiden. Darüber hinaus sollte der Spielplatz kein Treffpunkt für Freunde werden, denn auch für Spielplätze gilt: Der Aufenthalt im öffentlichen Raum ist nur alleine oder mit einer weiteren nicht im Haushalt lebenden Person und im Kreis der Angehörigen des eigenen Hausstands zulässig.

Die Arbeit in den Dienststellen der Gemeindeverwaltung Haßloch läuft weitestgehend im Normalbetrieb, der Publikumsverkehr wird vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und zum Schutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Bürgerinnen und Bürger allerdings reguliert. Daher gilt weiterhin: Können Angelegenheiten telefonisch oder per E-Mail mit den Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeitern geklärt werden, dann ist der direkte Kontakt zu vermeiden. Andernfalls werden die Bürgerinnen und Bürger gebeten, vorab einen Termin mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des jeweiligen Sach- und Fachbereiches zu vereinbaren. Beim Betreten der jeweiligen Dienstgebäude bitten wir um die Einhaltung folgender Hygienemaßnahmen: Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes sowie die Nutzung der Händedesinfektion im Eingangsbereich.

Darüber hinaus ist seit dem 05.05.2020 die Gemeindebücherei wieder geöffnet, wenn auch mit eingeschränktem Publikumsverkehr. Demnach können Medien nur nach vorheriger telefonischer Terminvereinbarung vor Ort ausgesucht und entliehen werden. Medienrückgaben und Zahlungen von Gebühren (z.B. Jahresgebühr) sind auch ohne Termin möglich. Die Ausleihfrist für Medien wird für die Zeit der eingeschränkten Nutzung auf 6 Wochen verlängert. Terminvereinbarungen sind telefonisch unter 06324/935-452 oder 451 möglich. Parallel zum Büchereibesuch nach vorheriger Terminvereinbarung kann seit dem 05.05.2020 auch ein Bestell- und Abholservice in Anspruch genommen werden. Per E-Mail unter oder telefonisch unter 06324/935-452 oder 451 können Medien bestellt werden.

Seit dieser Woche herrscht wieder Betrieb an den beiden Haßlocher Grundschulen. Für die vierten Klassen der Ernst-Reuter-Schule sowie der Schillerschule hat die Rückführung unter Beachtung der Hygiene- und Abstandsregeln in den Schulalltag begonnen. An beiden Haßlocher Grundschulen wurden daher die Klassen in Gruppen aufgeteilt. Während die eine Gruppe am Unterricht in der Schule teilnimmt, befindet sich die andere Gruppe im Homeschooling. Nach jeweils einer Woche findet ein turnusmäßiger Wechsel statt.

Kindertagesstätten sind nach wie vor geschlossen, der Personenkreis, der eine Notbetreuung in Anspruch nehmen kann, wurde aber bereits im Zuge der „Vierten Corona-Bekämpfungsverordnung Rheinland-Pfalz“ erweitert. Dennoch werden Eltern und Sorgeberechtigte gebeten, nach Möglichkeit auch weiterhin eine häusliche Betreuung sicherzustellen. Beachten Sie hierzu auch das Infoschreiben für Eltern und Sorgeberechtigte auf unserer Homepage www.hassloch.de, das bei Neuigkeiten fortlaufend aktualisiert wird.

Seit dem 04.05.2020 dürfen Geschäfte des Einzelhandels unabhängig von ihrer Verkaufsfläche wieder öffnen, auch der Betrieb von Friseurgeschäften ist unter Einhaltung bestimmter Vorlagen möglich. Weiterhin geschlossen sind hingegen Gastronomiebetriebe. Viele Gaststätten und Restaurants haben inzwischen aber einen Abhol- und Lieferdienst eingerichtet. Machen Sie hiervon weiterhin gerne Gebrauch. Es hilft der örtlichen Gastronomie. Darüber hinaus sind auch Gottesdienste in Rheinland-Pfalz wieder gestattet. Bitte beachten Sie hierzu die Vorkehrungen, die die jeweiligen Kirchengemeinden getroffen haben und informieren sich am besten im Pfarr- oder Gemeindebüro. 

Ich danke Ihnen für Ihr Verständnis in dieser Zeit, für den Zusammenhalt, das Miteinander und die gegenseitige Hilfe, die sich auf so vielen Ebenen beobachten lässt.

Bleiben Sie gesund!

Ihr

 

Tobias Meyer
Erster Beigeordneter


Schreiben vom 21.04.2020

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

Bund und Länder haben am 15. April 2020 einen ersten Fahrplan zur schrittweisen Normalisierung des öffentlichen Lebens vorgestellt. Es ist ein wichtiges und richtiges Signal, mit kleinen Schritten zum öffentlichen Leben zurückzukehren. Die Einschränkungen sind aber immer noch massiv und verlangen uns weiterhin einiges ab. Natürlich kann man sich an manchen Stellen ein schnelleres oder langsameres Vorgehen wünschen. Hierbei ein zufriedenstellendes Konzept für alle zu erarbeiten ist nahezu unmöglich. Ich persönlich halte die getroffenen Maßnahmen grundsätzlich für richtig. Die vorgenommenen Lockerungen müssen dabei stets mit den Risiken, die vom Coronavirus ausgehen, abgewogen werden. Es reicht ein Blick ins europäische Ausland, um zu sehen, wie schnell ein Gesundheitssystem an seine Überlastungsgrenzen stoßen kann. Dies gilt es in Deutschland weiterhin zu verhindern. Es muss gewährleistet sein, dass jeder, der eine (intensiv)medizinische Betreuung benötigt, diese auch bekommt.

Als Leitfaden für die Umsetzung und Einhaltung der Maßnahmen gilt die Landesverordnung des Landes Rheinland-Pfalz, die anhand der von Bund und Ländern beschlossenen Regelungen erarbeitet wurde und diese konkretisiert. Auch für die Gemeinde Haßloch ist die so genannte „Vierte Corona-Bekämpfungsverordnung“ Grundlage für sämtliche Entscheidungen.

Vor diesem Hintergrund bleiben die Dienstgebäude der Gemeindeverwaltung für den Publikumsverkehr vorerst weiterhin geschlossen. Das betrifft das Rathaus, das Bürgerbüro, die Tourist-Information, die Musikschule, das Jugend- und Kulturhaus Blaubär, die Gemeindebücherei und die Beratungsstelle für Alleinerziehende und Frauen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind telefonisch und per Mail erreichbar. Es wird gebeten, von dieser Option Gebrauch zu machen. Für dringende und nicht aufschiebbare Anliegen und Fälle, die persönlich vor Ort bearbeitet werden müssen, bitten wir um vorherige telefonische Kontaktaufnahme und Terminvereinbarung. Das Bürgerbüro steht Ihnen bei Fragen und Anliegen unter 06324/935-200 zur Verfügung, die Telefonzentrale im Rathaus unter 06324/935-0.

In der Gemeindebücherei ist derweil die Medien-Rückruf-Aktion angelaufen. Rund 5.000 entliehene Medien sind noch im Umlauf, die dieser Tage dienstags und donnerstags zwischen 10:00 und 14:00 Uhr sowie mittwochs und freitags zwischen 14:00 und 19:00 Uhr zurückgegeben werden können. Parallel wird ein Konzept für eine Wiedereröffnung unter Berücksichtigung der geltenden Hygienerichtlinien erarbeitet, sodass die Bücherei voraussichtlich ab dem 05.05.2020 wieder regulär öffnen kann.

Kindertagesstätten sind nach wie vor geschlossen, der Personenkreis, der eine Notbetreuung in Anspruch nehmen kann, wurde aber erweitert. Dennoch werden Eltern und Sorgeberechtigte gebeten, auch weiterhin eine häusliche Betreuung sicherzustellen. Die Notfallbetreuung sollte nur in besonderen Ausnahmefällen in Anspruch genommen werden. Beachten Sie hierzu auch das Infoschreiben für Eltern und Sorgeberechtigte auf unserer Homepage www.hassloch.de.

Eine schrittweise Öffnung der Schulen ist vorgesehen: Ab dem 4. Mai 2020 können zunächst die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen und qualifikationsrelevanten Jahrgänge der allgemeinbildenden sowie berufsbildenden Schulen, die im nächsten Schuljahr ihre Prüfungen ablegen, und die letzte Klasse der Grundschule beschult werden. Der Unterricht wird unter besonderen Hygiene- und Schutzmaßnahmen stattfinden, insbesondere unter Berücksichtigung des Abstandsgebotes durch reduzierte Lerngruppengrößen. Diese und weitere Schutzmaßnahmen werden zwischen den Haßlocher Schulen und den zuständigen Schulträgern (Gemeinde Haßloch und Landkreis Bad Dürkheim) aktuell abgestimmt.

Auch wenn der Schulbetrieb in den nächsten Wochen schrittweise wieder aufgenommen wird, bleiben die kreiseigenen Schulsporthallen zunächst auch weiterhin für die außerschulische Nutzung, zum Beispiel durch Vereine, geschlossen. Das betrifft in Haßloch die Turnhallen des Hannah-Arendt-Gymnasiums und der Siebenpfeiffer-Realschule Plus sowie der Gottlieb-Wenz-Schule. Die Gemeindeverwaltung schließt sich der Entscheidung des Landkreises an und überträgt diese auf die in eigener Schulträgerschaft stehenden Turnhallen der Schillerschule und Ernst-Reuter-Schule. Kreis und Gemeinde folgen damit dem Inhalt der neuen Landesverordnung, die seit dem 20. April 2020 zwar die Benutzung von Sportanlagen erlaubt – aber nur im Freien und nur alleine, zu zweit oder mit Personen des eigenen Haushalts. Die Lockerungen im Sportbereich betreffen Individualsportarten und gelten nicht für Mannschaftssportarten wie Fußball, Handball oder Basketball. Für eine Öffnung der Hallen, zum Beispiel für Vereinssport, ist es noch zu früh. Wieder geöffnet ist hingegen die Freiluft-Sportanlage bei der Siebenpfeiffer-Realschule plus in Haßloch. Diese ist die einzige Freiluft-Sportanlage in Kreisbesitz. Hier kann unter Beachtung der Vierten Corona-Bekämpfungsverordnung Rheinland-Pfalz wieder Sport getrieben werden

Seit dem 20.04.2020 dürfen Geschäfte des Einzelhandels bis zu einer Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern wieder öffnen, womit auch in Haßloch wieder etwas Normalität zurückkehrt. Nutzen Sie diese Gelegenheit und kaufen Sie bei den Geschäften vor Ort, die in den vergangenen vier Wochen enorme Einbußen hinnehmen mussten. Beachten Sie aber auch hier die weiterhin geltenden Hygienerichtlinien und Abstandsregeln. Betreiber von Bars, Restaurants und Freizeiteinrichtungen müssen ihre Betriebe hingegen weiterhin geschlossen halten. Viele Gaststätten und Restaurants haben inzwischen aber einen Abhol- und Lieferdienst eingerichtet. Machen Sie auch hiervon gerne Gebrauch. Es hilft der örtlichen Gastronomie.

Bleiben Sie gesund!

Ihr

Tobias Meyer
Erster Beigeordneter
(vom 21.04.2020)


Schreiben vom 31.03.2020

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

das öffentliche Leben ist durch die landesweit geltenden Regelungen zur Eindämmung des Coronavirus in vielerlei Hinsicht eingeschränkt und stellt uns alle vor ganz individuelle Herausforderungen, die es im Alltag zu meistern gilt. Dass diese Einschränkungen notwendig sind, zeigt der tägliche Blick auf die Fallzahlen im In- und Ausland. Wir wissen nicht, wie lange die Situation anhalten wird, doch uns allen ist bewusst: es geht weiterhin darum, die Ausbreitung zu verlangsamen, damit das Gesundheitssystem keinen Kollaps erleidet.

Die Situation rund um die Corona-Pandemie versetzt uns alle in eine so noch nicht da gewesene Lage. Daher möchte ich die Gelegenheit nutzen und Ihnen aufzeigen, wie wir bei der Gemeinde in enger Abstimmung mit dem Landkreis das möglichste tun, um dem Virus und den damit verbundenen Auswirkungen entgegenzutreten.

Innerhalb der Verwaltung hat sich seit dem 16.03.2020 jeden Morgen eine interne Lenkungsgruppe, bestehend aus den Fachbereichsleitungen, dem Personalratsvorsitzenden und dem Ersten Beigeordneten getroffen. Zu diesen Treffen wurde punktuell der Leiter der Freiwilligen Feuerwehr und der Leiter der Polizeiinspektion Haßloch eingeladen. Beide Vertreter haben uns gegenüber die internen Vorbereitungen und Vorsorgemaßnahmen zur Aufrechterhaltung der Einsatzfähigkeit erläutert. Darüber hinaus wurden Szenarien über die mögliche weitere Entwicklung intensiv diskutiert und die Möglichkeiten und Notwendigkeiten der Zusammenarbeit ausführlich erörtert. In diesem Zusammenhang wurde auch die Vorgehensweise für den Fall festgelegt, dass ein gemeinsamer Krisenstab notwendig werden sollte. Darüber hinaus wurde die Ernennung weiterer Vollzugsbeamter aus dem Kreis der Beschäftigten vorbereitet, die Einsatzplanung für die Ordnungskräfte angepasst sowie die Einbindung von Außendienstmitarbeitern in Kontrolltätigkeiten festgelegt.

Der wirtschaftliche Schaden der Corona-Pandemie ist schon jetzt immens und könnte auch in Haßloch für viele Geschäfte und Firmen zur Existenzfrage werden. Bundes- und Landesregierung haben zuletzt umfangreiche Hilfsmaßnahmen beschlossen. Uns als Verwaltung hatten schon zuvor erste Anträge auf Stundung von Steuerforderungen erreicht. Wir haben uns daraufhin entschieden, in einem ersten Schritt, die am 15.05.2020 fälligen Gewerbesteuervorauszahlungen auf einfachen Antrag ohne weitere Prüfung in ihrer Fälligkeit auf den 15.08. zu verschieben. Damit gewinnen die Unternehmen Zeit, bei den Finanzbehörden einen Antrag auf Herabsetzung der Vorausleistungen zu stellen. In einer Bürgermeisterdienstbesprechung bei der Kreisverwaltung haben sich die Verwaltungen des Kreises diesbezüglich auf ein einheitliches Vorgehen verständigt. 

Unabhängig davon habe ich in meiner Funktion als Erster Beigeordneter ein Schreiben an Vermieter und Banken gerichtet, verbunden mit einem Appell, in der derzeitigen Situation kleinere Unternehmen zu unterstützen, beispielsweise durch zinslose Aussetzung von Miet- oder Tilgungszahlungen. Nur mit gemeinsamer Kraft und pragmatischen sowie unkonventionellen Lösungen kann es gelingen, die Wucht der Krise für Firmen vor Ort abzumildern und ihnen damit eine Überlebenschance zu geben.

Das Gesundheitsamt Neustadt-Bad Dürkheim hat dringend dazu geraten, von nicht zwingend notwendigen Gremiensitzungen abzusehen. Dieser Empfehlung folgen wir. Dennoch sollen trotz Krise wichtige Sachvorgänge weiter vorangetrieben werden. Daher werden aus allen Fachbereichen derzeit die Vorgänge zusammengetragen, die bis zur Sommerpause einer Entscheidung der Gremien bedürfen. Anhand dieser Auflistung wollen wir dann mit den Fraktionsvertretern (Ältestenrat) eine Verständigung darüber herbeiführen, wie diese Entscheidungen getroffen werden sollen.

Die Notbetreuung in den kommunalen Kindertagesstätten sowie im Kinderhort wurde zuletzt von durchschnittlich 4 bis 5 Kindern in Anspruch genommen. Das zeigt, dass viele Eltern Wege gefunden haben, die Betreuung vorrangig selbstständig zu organisieren. Dafür möchte ich Ihnen danken. Viele Kinder aus den Haßlocher Kindertagesstätten haben inzwischen Grußbotschaften oder Post von den Erzieherinnen und Erziehern aus ihren Einrichtungen erhalten. „Wir haben euch nicht vergessen, sind weiterhin für euch da und freuen uns, hoffentlich bald wieder alle zusammen sein können“, so die einhellige Grußbotschaft aus den Kitas. In Zusammenarbeit mit dem OK Weinstraße ist außerdem die Videoreihe „Grüße aus der Kita“ entstanden. In den Videoclips gibt es Bastelanleitungen, Experimente und Kreativangebote zum Nachmachen für Zuhause. Darüber hinaus haben uns Haßlocher Künstlerinnen und Künstler selbstentworfene Ausmalbilder zur Verfügung gestellt, die über unsere Homepage heruntergeladen und ausgemalt werden können. Nach dem Ende der Corona-Krise möchten wir diese gerne öffentlich ausstellen.

Neben der sicherlich nicht einfachen Organisation der Kinderbetreuung und deren Vereinbarkeit mit den persönlichen beruflichen Anforderungen, rücken auch existenzielle Fragen wie die Sicherung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit immer mehr in den Fokus. Die Gemeinde Haßloch hat sich deshalb in einem ersten Schritt dazu entschieden, die Einziehung von Ansprüchen im Bereich der kommunalen Kindertagesstätten, der Grundschulen und der Musikschule vorläufig kostenfrei bis zum 17.April 2020 zu stunden. Ein gesonderter Stundungsantrag ist somit nicht erforderlich. Den Zeitraum der Stundung wird die Gemeindeverwaltung nutzen, um offene rechtliche Fragen zu klären. Hierbei geht es in erster Linie um die Fragen, ob für den Zeitraum der Schließung überhaupt Abgaben erhoben werden bzw. ob aufgrund der besonderen Situation gegebenenfalls auf diese Abgaben verzichtet werden kann.

Die Haßlocher Gemeindebücherei macht derweil auf die Onleihe Rheinland-Pfalz aufmerksam, die derzeit eine gute Alternative zum Büchereibesuch darstellt. Alle Inhaber eines gültigen Leseausweises der Gemeindebücherei haben automatisch und kostenlos Zugang zur Onleihe und können dort aus einem Bestand von rund 100.000 digitalen Medien wählen. Für diejenigen, die mit dem Angebot noch nicht vertraut sind, bietet die Haßlocher Bücherei telefonische Hilfestellungen an. Außerdem hat die Haßlocher Beratungsstelle für Alleinerziehende und Frauen vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie ihren Beratungskreis erweitert. Derzeit gehen vermehrt Anrufe ein, bei denen es um Fragen zu unterschiedlichen Leistungsbereichen geht. Wohngeld, Arbeitslosengeld, Unterstützungsanträge sind nur einige Stichworte. In der aktuellen Situation betrifft das nicht nur Alleinerziehende und Frauen, sondern ganze Familien, Selbstständige, Männer und Frauen von jung bis alt. Daher weicht die Beratungsstelle in dieser Situation von ihrer Kernzielgruppe ab und bietet das Beratungsangebot für Jedermann an.

Ich möchte Sie darüber hinaus auf die gemeindeeigene Internetseite www.hassloch.de sowie die Seite des Landkreises Bad Dürkheim www.kreis-bad-duerkheim.de aufmerksam machen. Dort erhalten Sie für den Kreis und somit auch für die Gemeinde relevante Informationen zur Corona-Pandemie und deren Auswirkungen, finden Ansprechpartner bei Anliegen und Problemen sowie eine Liste mit Antworten auf häufig gestellte Fragen.

Ich danke an der Stelle Ihnen allen, die in dieser Situation ihr Möglichstes tun, die Zeit so gut es geht zu meistern. Bleiben Sie gesund!

Ihr

Tobias Meyer
Erste Beigeordneter
(vom 31.03.2020)


Schreiben vom 23.03.2020

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

uns hat eine Situation getroffen, von der vermutlich niemand dachte, dass sie eintreffen würde. Und doch hat sie uns erreicht. Bundesweit gelten inzwischen einheitliche und strikte Regelungen und Schutzmaßnahmen, um die rasante Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Alle getroffenen Maßnahmen und insbesondere die strikte Begrenzung von sozialen Kontakten sind einschneidend und verändern den Alltag eines jeden Einzelnen von uns. Die Maßnahmen sind jedoch zwingend erforderlich, denn der Blick nach Italien oder zu unseren Nachbarn in Frankreich zeigt, wie rasant und schwer die Folgen der Corona-Pandemie sein können. Oberstes Ziel ist es, die schnelle Ausbreitung zu verlangsamen, um das Gesundheitssystem nicht an seine Überlastungsgrenzen zu bringen. Daher gilt für jeden Einzelnen: „Bleiben Sie Zuhause!“.

Ich möchte allen danken, die den getroffenen Maßnahmen und Regelungen folgen. Mit Ihrem Verzicht sind Sie ein wichtiger Teil im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus. Die Anstrengungen eines jeden Einzelnen sind zum jetzigen Zeitpunkt das wirksamste Gegenmittel, denn einen Impfstoff oder Medikamente gegen das Coronavirus gibt es noch nicht. Mein Eindruck ist, dass die Notwendigkeit dieser Maßnahmen in Haßloch verstanden und von vielen vorbildlich umgesetzt werden. Dafür danke ich Ihnen. Für alle, die noch zweifeln: Es geht um Solidarität. Jeder von uns hat Familie und Bekannte, jeder von uns kennt jemanden, der chronisch krank oder immungeschwächt ist, Asthma oder eine andere Krankheit hat. Diese so genannten Risikogruppen gilt es zu schützen, denn ihnen würde das Virus am gefährlichsten werden. Mit Ihrem Verzicht auf alltägliche Dinge des Lebens, wie Verabredungen, Freunde treffen, ins Kino oder Restaurant gehen, retten Sie letztlich Leben.

Ich danke den Ärztinnen und Ärzten, den Pflegerinnen und Pflegern, Polizistinnen und Polizisten, Feuerwehrleuten, Rettungskräften und denjenigen, die beispielsweise im Lebensmitteleinzelhandel, in Apotheken, bei der Müllabfuhr, Bahnen oder Bussen im Einsatz sind. Es gibt so viele Menschen, die dazu beitragen, dass das tägliche Leben einigermaßen geordnet weiterläuft und die öffentliche Grundversorgung gewährleistet ist. Jedem Einzelnen danke ich für seinen Einsatz.

Ich verfolge mit Stolz, wie viele ehrenamtliche Initiativen sich inzwischen im Zuge der Corona-Pandemie gebildet haben. Auch in Haßloch steigt die Zahl derer, die uneigennützig ihre Hilfe anbieten und Hilfebedürftige im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützen. Auch den Eltern möchte ich danken, die unter der Herausforderung stehen, die Betreuung ihrer Kinder selbst zu organisieren. Als vierfacher Familienvater weiß ich, dass das in Zeiten von geschlossenen Kitas und Schulen, gesperrten Spielplätzen und Ausgangsbeschränkungen kein einfaches Unterfangen ist und an die Substanz gehen kann.

Es sind schwere Zeiten mit Problemen, die jeden ganz unterschiedlich treffen. Denken wir an zahlreiche Arbeitnehmer, die in Unternehmen arbeiten, die aufgrund der aktuellen Situation schließen mussten. Bund und Land arbeiten bereits an umfassenden Hilfspaketen, unter anderem auch für Kleinstunternehmen und Soloselbstständige. Auch wir in Haßloch stehen im Austausch mit Unternehmen vor Ort. Konkrete Maßnahmen, wie beispielsweise Steuerstundungen, werden bereits umgesetzt.

Seien Sie versichert, dass wir innerhalb der Verwaltung in enger Abstimmung mit dem Landkreis das möglichste tun, um dem Virus und den damit verbundenen Auswirkungen entgegenzutreten. Setzen Sie sich bei Fragen oder Problemen mit uns oder den Kolleginnen und Kollegen der Kreisverwaltung in Verbindung. Informieren Sie sich über unsere Homepage sowie den offiziellen Seiten des Landes Rheinland-Pfalz, der Bundesregierung und des Robert-Koch-Institutes.

Ich bin überzeugt davon, dass wir mit einem hohen Maß an Besonnenheit, Verantwortung und Solidarität diese schwierige Zeit gemeinsam durchstehen werden. Ich danke Ihnen für Ihr Verständnis und vor allem für Ihre Unterstützung.

Ihr

Tobias Meyer
Erste Beigeordneter
(vom 23.03.2020)

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