Im Zuge des Baus des neuen KiTa-Provisoriums auf dem Pfalzplatz hat die Gemeinde Haßloch ein externes Unternehmen beauftragt, um den Bereich auf Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg zu untersuchen. Eine solche Maßnahme dient der Vorsorge und ist üblich, wenn entsprechende Kenntnisse über Luftangriffe während des Zweiten Weltkriegs vorliegen.
Die Gemeinde hat zur Untersuchung des Gebiets (Größe des Untersuchungsgebietes: 3.700 Quadratmeter) die UXO PRO Consult Unternehmensgesellschaft mit Sitz in Berlin beauftragt. Das Unternehmen ist darauf spezialisiert, anhand von Luftbildauswertungen mögliche Verdachtspunkte auf eine Kampfmittelbelastung zu benennen. Im Fall des Pfalzplatzes hat das Unternehmen Archiv- und Datenbankrecherchen betrieben und mehrere Luftbildaufnahmen gefunden, die das Erkundungsgebiet sowie die unmittelbare Umgebung abdecken. Darüber hinaus wurden mehrere Quellen bemüht, um weitere Informationen zu etwaigen Luftangriffen im Projektgebiet zu erhalten.
Die Luftbildauswertung hat den Verdacht der Kontamination des Erkundungsgebietes mit Kampfmitteln bestätigt, weshalb das Unternehmen empfiehlt, eine Kampfmittelsondierung durchzuführen. Konkret geht es um zwei Verdachtspunkte, an denen Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg liegen könnten. Ein Verdachtspunkt befindet sich auf dem Baustellengrundstück, der aber außerhalb des Baufeldes des KiTa-Provisoriums liegt. Der zweite Verdachtspunkt liegt am Übergang zum Sportplatz der Schillerschule.
Um eine Kampfmittelsondierung durch eine entsprechende Fachfirma durchführen zu lassen, werden derzeit die notwendigen Voraussetzungen geschaffen. Das betroffene Gebiet wurde in den Jahren nach dem Krieg aufgefüllt, um den feuchten Wiesenboden trocken zu legen. Diese Auffüllung muss abgeräumt werden, damit eine verlässliche Kampfmittelsondierung stattfinden kann. Zur Abräumung dieser Fläche (ca. 100 Quadratmeter) hat die Gemeinde eine externe Firma beauftragt, die den Boden in dem Bereich auf einer Höhe von etwa 50 Zentimetern abträgt. Sobald die Fläche abgeräumt ist, kann die Sondierung durch eine Fachfirma durchgeführt werden (der genaue Zeitpunkt hängt von den Kapazitäten der Firma ab und lässt sich daher noch nicht benennen).
Für das Abtragen des Bodens ist der Sportplatz der Schillerschule derzeit komplett gesperrt und wird bis zur abgeschlossenen Sondierung auch gesperrt bleiben. Die Sperrung erfolgte in Absprache mit der Schulleitung. Der vorläufige Wegfall des Sportplatzes stelle für die Schule aber kein Problem dar, da durch den Beginn der kalten Jahreszeit momentan ohnehin kein Sportunterricht mehr auf dem Platz stattfindet, so Schulleiterin Gila Serr.
Die Bauarbeiten an dem
KiTa-Provisorium können derweil ohne Behinderungen weitergehen, da einer der
Verdachtspunkte zwar auf dem Grundstück, aber außerhalb des Baufeldes liegt.
„Eine Gefahr besteht nicht. Es handelt sich um Verdachtspunkte, an denen ein
Blindgänger liegen könnte“, erklärt Bürgermeister Lothar Lorch. Ob sich der
Verdacht bestätigt, wird die Kampfmittelsondierung zeigen. Sollte sich
herausstellen, dass sich tatsächlich ein oder mehrere Blindgänger im Boden
befinden, wird man gemeinsam mit dem Kampfmittelräumdienst alle weiteren
Schritten koordinieren und abstimmen sowie die Öffentlichkeit entsprechend
informieren, so Lorch weiter.
Der Boden am Übergang zum Sportplatz und auf dem Baugrundstück wird an zwei Stellen abgetragen, um eine Kampfmittelsondierung durchführen zu können.