Aus Anlass des 70. Todestages von Abbé Franz Stock fand am vergangenen Samstag eine Gedenkveranstaltung mit Niederlegung eines Blumengebindes vor der Gedenktafel an der Galluskirche statt. Franz Stock war ein deutscher Priester, der während des Zweiten Weltkriegs in Frankreich als Seelsorger unter anderem in der Hinrichtungsstätte Mont Valérien tätig war. Vielen durch das Nazi-Regime eingesperrten Widerstandskämpfern rettete er das Leben, indem er Todesurteile abmilderte oder die Anzahl der Geiselerschießungen reduzierte. Die Franzosen nannten ihn den „Erzengel in der Hölle“, da er ohne Rücksicht auf eigene Bedürfnisse die Inhaftierten versorgte sowie auch Angehörigen Beistand spendete. Stock starb im Jahr 1948 im Alter von nur 44 Jahren. Er gilt heute als ein Wegbereiter des europäischen Friedens und steht für „Menschlichkeit über Grenzen hinweg“.
Im Rahmen der Partnerschaftsarbeit mit unserer französischen Partnerstadt Viroflay reifte im Jahr 1999 der Gedanke, in Haßloch ebenfalls in Form einer Gedenktafel an Abbé Stock zu erinnern. Im Jahr 2002 wurde diese dann durch die Gemeinde in enger Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Viroflay vor der Galluskirche errichtet. An der Gedenkveranstaltung am vergangenen Samstag nahmen neben dem Ersten Beigeordneten Tobias Meyer auch Jürgen Vogt (Vorsitzender des Partnerschaftsbeirats) und Michaela Garthe (ehemalige Vorsitzende des Partnerschaftsbeirats) sowie mehrere Bürgerinnen und Bürger teil.
Auch in seinem Geburtsort Neheim erinnerte man am vergangenen Wochenende an Franz Stock - der Gottesdienst wurde sogar im ZDF gezeigt. In Haßloch ist unterdessen geplant, noch in diesem Jahr die Wanderausstellung des Franz-Stock-Komitees ins Großdorf zu holen, so Jürgen Vogt bei der Gedenkveranstaltung am Samstag. Ein konkreter Termin stehe noch nicht, soll aber rechtzeitig bekanntgegeben werden.
An der
Gedenktafel vor der Galluskirche wurde am 24. Februar anlässlich seines 70.
Todestages an Abbé Franz Stock erinnert und ein Blumengebinde niedergelegt.