In den Anfängen des Brandschutz- und Feuerlöschwesens erfolgte die Alarmierung durch Feuerglocken und später durch erste Sirenen.
Während der Kriege kam den Sirenen neben der Alarmierung der Feuerwehr eine weitere Bedeutung zu, wenn die Bevölkerung vor herannahender Gefahr gewarnt werden musste. Im Rahmen des Bevölkerungsschutzes ist der damals als "Fliegeralarm" bekannte auf- und abschwellender Heulton unter anderen Vorzeichen noch heute in Verwendung, nämlich als Zivilschutzsignal. Seit Ende des Kalten Krieges liegt sein Einsatz bei der Warnung der Bevölkerung vor Naturgewalten oder zum Beispiel Unglücken bei Bränden und in der Industrie.
Mit Ende der politischen Spannungen zwischen Ost- und Westmächten verlor auch der Bevölkerungsschutz an Bedeutung. Die Sirenenwarnung und -wartung trat mehr und mehr in den Hintergrund. Bei Großbränden und als alternativen Alarmierungsweg waren die Haßlocher Sirenen jedoch durchgängig betriebsbereit und eingesetzt. Mit den häufiger und gefährlicher werdenden Naturereignissen und dem Bedarf einer Warnmöglichkeit der Bevölkerung im Unglücksfall entwickelte sich auch innerhalb der Haßlocher Verwaltung der Trend: Alte Sirenen wieder in das allgemeine Warnkonzept aufzunehmen und wenn nötig zu ertüchtigen. So wurden auch die Haßlocher Sirenen im Jahr 2014 auf digitale Technik umgestellt und sind somit zukünftig und auf lange Sicht voll einsetzbar.
Eine Sirene ist immer nur ein Teil des Systems, das die Bevölkerung warnen und informieren soll. Neben den in Rundfunk und Fernsehen verbreiteten Informationen sind in diesem Fall auch Lautsprecherdurchsagen durch Polizei und Feuerwehr möglich.
Im Allgemeinen sind es drei verschiedene Signale, die eine Sirene übermittelt. Diese unterscheiden sich zum einen in den Unterbrechungen und dem auf- und abschwellenden Heulton sowie in der Dauer des Signals.
Feueralarm: Ein Heulton von 15 Sekunden, dreimal wiederholt
Zivilschutzalarm: Eine Minute auf- und abschwellender Heulton
Entwarnung: Dauerton von einer Minute
Die verschiedenen Alarmtöne einer Sirene im Überblick:
Beim Signal "Warnung der Bevölkerung" ist folgendes Verhalten zu beachten:
- Bewahren Sie Ruhe!
- Verlassen Sie die Straße und suchen Sie zügig schützende Räumlichkeiten auf.
- Schließen Sie Fenster und Türen und halten Sie diese geschlossen.
- Verschaffen Sie sich Informationen zur vorherrschenden Situation. Schalten Sie dazu das Radio ein.
- Rufen Sie nicht die 112 an, um den Grund für die Sirenenauslösung zu erfahren! Bei einer solchen Alarmierung sind die Mitarbeiter in den Leitstellen in der Regel voll ausgelastet.
- Geben Sie die Informationen in ihrem Umfeld weiter (denken Sie auch an schwerhörige Nachbarn, spielende Kinder oder Menschen mit Behinderungen, die sich nicht selbst helfen können).
Der einminütige Dauerton zur Entwarnung informiert über das Ende der akuten Gefahr.
Gerade die Großbrände in jüngster Vergangenheit in der Region haben gezeigt, dass die Bevölkerung mittels wirksamen Maßnahmen gewarnt und informiert werden muss. Der Lagerhallenbrand in Ludwigshafen, der Reifenlagerbrand in Lingenfeld sowie die Explosionsereignisse in Harthausen und bei der BASF in Ludwigshafen sind Beispiele für diese Notwendigkeit.
Die Sirenenüberprüfung am Samstag (11.02.17) dient somit der Sicherheit aller Einwohner und ist Teil einer vorausschauenden Vorsorge für den Ernstfall.
In den sozialen Netzwerken war nach dem Sirenenalarm anlässlich des Brandes am "Duwakschopp" zu lesen, dass unter anderem auch Kinder Angst bekommen hätten. Die Feuerwehr Haßloch empfiehlt Eltern daher, diese Probealarmierung zur Aufklärung der Kinder zu nutzen. Dass es gerade beim Feueralarm rein darum geht, alle Wehrleute ins Gerätehaus zu rufen.
Warnservice KATWARN
Als ergänzendes Warnsystem, neben den Sirenen, Lautsprecherdurchsagen und Rundfunk, hat der Landkreis Bad Dürkheim für seine landesspezifischen Warnungen das Katastrophenschutzwarnsystem "KATWARN" eingeführt. Dabei handelt es sich um eine App, die auf einem Smartphone oder Tablet-PC mit Androit, IOS und Windows Phone über den jeweiligen App-Store heruntergeladen und installiert werden kann. Die Nutzung ist kostenlos.
Die behördlichen Warnungen werden ortsbezogen, das heißt zum aktuellen Standort des Nutzers oder zu weiteren frei wählbaren Gebieten, gemeldet. Alternativ wird KATWARN auch per SMS und E-Mail für ein Postleitzahlengebiet angeboten. Hierzu senden Sie eine SMS an die Servicenummer 0163 755 88 42 mit dem Text "KATWARN 67454 Mailadresse" (für 67454 kann auch eine andere Postleitzahl eingesetzt werden, für Mailadresse ist Ihre Mailadresse anzugeben, dies ist jedoch optional). Zusätzlich empfangen die Nutzer von KATWARN auch Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD).
Sollten Sie noch Fragen haben, können Sie sich an die Ordnungsbehörde unter der Telefonnummer 935-257 (Herr Ohler) wenden.
Bildquelle: Thomas Schulze