BESUCH IN DEN NEUEN WICHERN-WERKSTÄTTEN

Das neu bezogene Werkstattgebäude der "Wichern-Werkstätten" in der Rudolf-Diesel-Straße (Gewerbegebiet Nord) hat der Erste Beigeordnete Tobias Meyer besucht und gleichzeitig die besten Grüße von Bürgermeister Lothar Lorch überbracht.   

 

Vor Ort wollte der Beigeordnete sich ein Bild von den vielfältigen Einsatzbereichen der Beschäftigten machen und die neuen Räumlichkeiten besichtigen. "Schön, dass die Gemeinde Anteil nimmt und uns bei der Suche nach einem Grundstück auch unterstützt hat", freute sich Einrichtungsleiter Roland Balthasar beim Besuch des Ersten Beigeordneten der Gemeinde Tobias Meyer in den neu gebauten und gerade erst frisch bezogenen Räumlichkeiten: Seit fünf Jahren bereits in Haßloch, sind die Werkstätten vor wenigen Wochen vom alten Standort in der Gottlieb-Duttenhöfer-Straße ins Industriegebiet Nord gezogen. 


  Die neuen Räume der Wichern-Werkstätten (Foto: evh)

Tobias Meyer, zu dessen Dezernatszuständigkeit auch die Arbeit des Behindertenbeauftragten Franz Krätschmer zählt, nahm den Umzug zum Anlass, mit den Leitern und Beschäftigten vor Ort ins Gespräch zu kommen und sich die neuen Räumlichkeiten genauer anzusehen: Nach 15-monatiger Bauzeit und einer Investition von rund fünf Millionen Euro - eine Förderung durch das Land ist laut den Wichern-Werkstätten zugesagt - werden Wärme und Belüftung im Gebäude durch die Außentemperatur und eine intelligente Wärme- und Belüftungstechnik gewährleistet. Für Strom sorgt eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, und in der hauseigenen Wäscherei, für die auch Privatleute Aufträge in der Bahnhofstraße 20 abgeben können (Montag bis Freitag von 8.30 bis 12.30 Uhr und samstags von 9.30 bis 12.30 Uhr), gibt es eine Wärmerückgewinnungsanlage, welche für Warmwasser genutzt wird. Der 2200 Quadratmeter große, barrierefreie Neubau verfügt über einen Aufzug und ermöglicht Platz für bis zu 84 Beschäftigte mit einer psychischen Erkrankung. 


Menschen mit diesem Krankheitsbild zu begegnen, sei für ihn "auf keinen Fall negativ, sondern positiv besetzt", sagte Tobias Meyer und begründete dies damit, dass er unter anderem schon seinen Zivildienst gerne in einer integrativen Kindertagesstätte abgeleistet hat. Als ein positives Zeichen der Wichern-Werkstätten sah Meyer aber auch, dass die Einrichtung den Standort ihrer Hauptverwaltung gleich mit von Ludwigshafen nach Haßloch verlegt hat: Zehn Mitarbeiter sind hier tätig. Die gute Verkehrsanbindung des neuen Standorts ist für Einrichtungsleiter Balthasar ein Pluspunkt: "Alle unsere Beschäftigten haben ein Jobticket und haben kurze Wege." Die Autobahn A65 ist nur rund einen Kilometer entfernt, was auch für die Lieferanten günstig sei.  

Zweigstellenleiterin Kirsten Zepperitz beschreibt, welchen Weg die Beschäftigten hinter sich haben, bevor sie in den Werkstätten arbeiten: "Meist kommen da schon zwei bis drei Sachen zusammen", sagt sie: Der Mensch erkranke, weil er sich dann irgendwann psychisch nicht mehr selber helfen könne. Das Sozialgesetzbuch (SGB) IX regelt darum die "Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen", und die Evangelische Heimstiftung Pfalz bietet mit ihren Wichern-Werkstätten seit über 30 Jahren Menschen mit psychischer Behinderung die Teilhabe am Arbeitsleben. Neben Haßloch sind auch Ludwigshafen, Bellheim, Landau, und zwei Standorte in Speyer beteiligt.  

Hier in Haßloch gibt es etwa den Arbeitsbereich Aktenvernichtung: "Das kann einmalig als Archivräumung oder in regelmäßigem Turnus stattfinden", erklärt der Technische Leiter der Wichern-Werkstätten, Stefan Schreiber. Verpackungs- und Fertigungsarbeiten für Kunden würden durchgeführt: Zurzeit verpacken die Beschäftigten unter anderem Werbegeschenke für einen Kosmetikhersteller und kleine Spielzeugbeigaben ("Gimmicks")  für Kinderzeitschriften. Auch Elektrogeräteüberprüfung für Privatleute sowie für Gastronomie- und Geschäftskunden werde angeboten.   Der Erste Beigeordnete Tobias Meyer bot der Verwaltung der Werkstätten an, in Gesprächen einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch zu pflegen und im Rahmen des Möglichen Hilfestellung zu leisten: "Wir als Kommune haben Verantwortung über das Finanzielle hinaus und sind stolz darauf, dass Sie Ihren Firmensitz in Haßloch haben. Deshalb wollen wir auch, dass Sie sich hier wohlfühlen." 

     

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